Roßbergtour
Unterwegs auf den Höhen um Ebingen und Straßberg
die Seniorengruppe der Albvereinler wünschte sich eine angepasste Tour auf den
Höhen im Nachbarlandkreis. Das Anwesen des Rossbergfreizeitvereins, die
weitläufigen Hochflächen, wechselnd zwischen blühenden Wiesen und Wäldern,
beeindruckten die Teilnehmenden. Auch ein Enkelkind wanderte mit und war erstaunt
über eine Baumfamilie. Eine Fichte bildete von der Wüchsigkeit Mama, Papa und
generationengleich auch Geschwister ab. Daneben konnten zwei jüngere Bäume als
Kinder gedeutet werden.
Vorbei an einem abgestellten Anhänger, beladen mit einem neuen Hochsitz, weckte
das Interesse für Wald und Tiere. Immer wieder wurden auf den Waldwirtschafts-
wegen „Häuser“-tragende Schnecken entdeckt, die beim Queren der mit Kalksplitt
belegten Wege Probleme hatten. Sie wurden kurzerhand ins Gras umgesetzt.
Als wir Thomas, dem „Waldmann“ mit seinem Traktor und Rückewagen begegneten,
entstanden wieder interessante Kontakte. Die mächtigen Douglasien hatten
Schweigepflicht. Wenn sie auch in ihrem langen Leben viel zu erzählen gehabt
hätten.
Die Waldbewirtschaftung wurde an praktischen Beispielen erlebt. Altbestände
wurden „geerntet“. Jungpflanzungen in unterschiedlichen Wachstumsphasen ließen
vergleichende Beobachtungen zu.
Überraschend weitete sich der Blick – über Straßberg hinweg Richtung Kaiseringen
ins Schmeiental. Wege mit rot-weiß-roten Schranken verboten das Weitergehen.
Nicht für diese Gruppe! Wir waren am Steinbruch.
Kurzfristig konnte mit Steinbruchverantwortlichen eine Besichtigung in diesem
Bruch vereinbart werden.
In einer mehr als einstündigen Führung wurde die Gruppe über Besonder- und
Eigenheiten in diesem Bruch informiert. Vom „letzten Schuss“ im „Big Whole“ war
das Ergebnis zu sehen. Frühere Bruchwände, zwischenzeitlich stillgelegt mit einer
stufigen Höhe von teilweise mehr als 40 Metern, Rekultivierungsaktivitäten mit
Zubringerfahrstraßen in Steillagen.
Der sehr kundige Mitarbeiter im Steinbruch überraschte mit Produkten des BEZ
(Bioenergiezentrums). Begonnen mit Hackschnitzeln, fortgeführt mit vergärten
Naturstoffen, verfeinert mit gemahlenen alten Dachziegeln. Als Ergebnis entstehen
Substrate, die bei Pflanzanzuchten hilfreich sind. Und für Gartenliebhaber hilfreich
sein sollen.
Die Gewinnung von Kalkstein führt die Produkt-Prioritätenliste im Steinbruch an.
Asphaltmischwerk, Transportbetonwerk, Recycling von Baustoffen sind weitere
Geschäftsfelder. Die Produkte sind in der Glasindustrie und der Herstellung von
Fertigputzen gefragt.
Während der Führung entdeckten einige Frauen einen „verdächtigen“ Steinbrocken.
Eingeschlossen war ein Ammonit, der vor Millionen von Jahren hier lebte und als
Fossil erhalten blieb.
Leider musste die Führung im Steinbruch beendet werden. Aufziehende Wolken,
Regen androhend, war der Grund. Der große Dank der Gruppe war dem kundigen
Steinbruchverantwortlichen sicher.
Auf verkürztem Weg strebten die Wandernden dem Zielpunkt zu. Wegen zu
erwartendem Regen wurde zuvor Start- und Zielpunkt verändert.
Kurz nach Ankunft im Rossberghaus begann es zu regnen. Das vermieste den
Aufenthalt im Trockenen nicht. Wenn auch durch eine hohe Besuchsfrequenz an
diesem Nachmittag nicht mehr alle Wünsche erfüllt werden konnten.
Text: Meng Helmut